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Lesenswert: “Digitale Erschöpfung” von Markus Albers

Lesenswert: “Digitale Erschöpfung” von Markus Albers

2008 wurde Markus Albers mit “Morgen komm ich später rein” (Amazon-Link) zu einem Vordenker der New-Work-Bewegung in Deutschland – und jetzt zeichnet er mit “Digitale Erschöpfung” ein ziemlich ernüchterndes Bild der neuen Arbeitswelt. Was ist passiert?

Die gute Nachricht zuerst: Albers ist mitnichten der Ansicht, dass die Idee von New Work grundsätzlich gescheitert sei, Er ist kein Maschinenstürmer. Trotzdem: die Versprechen, die mit dem Begriff New Work verbunden werden, wurden oft nicht erfüllt. Zwar gibt es in vielen Unternehmen inzwischen die Möglichkeit, flexibler zu arbeiten und neue digitale Tools, die dabei helfen. Die Unternehmenskultur ist hingegen oft unverändert geblieben: “Na klar kannst du nach 22.00 Uhr noch E-Mails beantworten, Hauptsache du bist morgen um 9.00 Uhr wieder im Büro!”

Das in einem unterhaltsamen Reportagestil geschriebene Buch ist in zwei Teile gegliedert: im ersten Teil beschreibt Albers anhand seiner eigenen Erfahrungen als Unternehmer, wie sehr sein Tagesablauf durch automatische Benachrichtigungen, Telefonkonferenzen, Meetings und E-Mails unterbrochen wird und wie Dutzende von Produktivitäts-Tools zur “digitalen Erschöpfung” führen. Viele Leser werden sich darin wieder erkennen.

Im zweiten Teil zeigt Albers, “wie wir die Kontrolle über unser Leben wiedergewinnen”. In jedem Kapitel trifft er einen Menschen – darunter Ansgar Oberholz, Tim Leberecht oder Ben Hammersley – die sich jeweils aus sehr unterschiedlicher Perspektive mit den Herausforderungen der neuen Arbeitswelt befassen. Diese Vielfalt an Perspektiven macht das Buch so Besonders: Albers gibt nicht vor, die eine Lösung entwickelt zu haben, sondern er hört zu, fragt nach und lässt seinen Gesprächspartnern Raum.

Abgeschlossen wird jedes Kapital mit konkreten Tipps sowohl für einzelne Arbeitnehmer als auch für Arbeitgeber und Tarifpartner sowie die Politik. Und auch das zeichnet Albers’ Buch aus: die Verantwortung für das Gelingen von New Work sieht er nicht nur beim Arbeitnehmer oder nur beim Arbeitgeber – sondern an beiden, und zwar jeweils in ihrem eigenen Verantwortungsbereich. Und ein bisschen auch an der Politik.

See Also

Für alle lohnt sich ein Blick in dieses Buch (Amazon-Link)!

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Foto: Jan Persiel, Lizenz: CC BY-SA 2.0

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