Now Reading
Fünf Tipps für mobiles Arbeiten

Fünf Tipps für mobiles Arbeiten

  • Planung und Selbstorganisation sind die Basis für mobiles Arbeiten
  • Soziale Begegnungen, die im Büro „einfach so“ geschehen, müssen geplant werden
  • Dezentral organisierte Unternehmen verschriftlichen ihre Unternehmenskultur
  • Click here for an English version

Mitte Februar hatte ich die Gelegenheit, meine Erfahrungen mit mobiler Arbeit in einem Webinar der Mentoring-Organisation MentorMe zu teilen. Direkt danach erwischte mich Corona, danach brach der fürchterliche Krieg in der Ukraine aus.

Ist es überhaupt angebracht, vor diesem Hintergrund über persönliche Produktivität zu schreiben? Vielleicht geht es einigen von euch ja wie mir: Die Arbeit fällt schwerer als sonst, aber sie ist eben noch da. Einige dieser Tipps helfen vielleicht dabei, sich trotzdem etwas besser auf die wichtigsten Projekte konzentrieren zu können.

Hier also meine fünf Tipps für mobiles Arbeiten:

1. Planen und Selbstorganisation

Wer von zu Hause aus arbeitet, muss sich selbst motivieren und organisieren können. Mir hilft dabei ein Achtsamkeitsplaner (zum Beispiel „Ein guter Plan“, aber es gibt auch andere Planer wie das „agile Notizbuch“ von Zettelweise).

Der Planer hilft vor allem bei mittel- und langfristigen Zielen und Projekten. Für die Planung eines einzelnen Tages nutze ich meinen Kalender und die „Time Boxing“-Methode. In meinem Kalender stehen also nicht nur Meetings, sondern etwa auch feste Zeiten für das Beantworten von E-Mails.

Um Prokrastinieren zu vermeiden, hilft es, sich mit einer Kollegin zum gemeinsamen „stillen“ Arbeiten zu verabreden: Einfach eine Videokonferenz eröffnen und jeder arbeitet für sich an seinem Projekt. Nach einer Stunde belohnt man sich mit einem Schnack bei einer Tasse Kaffee.

Auch Software wie Notion kann für persönliche Planung genutzt werden. Marie Poulin hat dafür ein ziemlich ausgeklügeltes System entwickelt.

2. Work with me

Es kann schwierig sein, mit jemandem zusammenzuarbeiten, die man nicht wirklich gut kennt.

Deswegen habe ich ein sogenanntes „Work-with-me“-Dokument erstellt, das gewissermaßen eine „Gebrauchsanweisung“ für die Arbeit mit mir ist. Es schildert meinen Tagesablauf, meine bevorzugten Kommunikationskanäle, meine Erreichbarkeit (und Nicht-Erreichbarkeit) und was mich jenseits der Arbeit interessiert. Auch Ergebnisse von Persönlichkeitstests wie dem Enneagramm-Test passen in so ein Dokument.

Das Work-with-me-Dokument ist in meinem Profil im Intranet verlinkt, so dass jeder leicht Zugriff darauf hat.

3. Zeit für Networking nehmen

Networking lebt von zufälligen Treffen in der Caféteria, einem gemeinsamen Lunch und der Begegnung im Aufzug. In einer hybriden Arbeitswelt sollte Networking hingegen fester Teil der Jobbeschreibung sein und entsprechend geplant werden.

Ich verabrede mich zum Beispiel regelmäßig mit Kollegen und Kolleginnen zu einem Kaffee per Videocall — ohne feste Agenda oder Anlass.

Und es müssen natürlich nicht immer Kollegen sein: auch ein Spaziergang mit einem peer eines anderen Unternehmens oder ein Kaffee mit dem Nachbarn oder der Nachbarin im Coworking-Space können dabei helfen, den Kopf zwischendurch etwas frei oder frische Impulse zu bekommen.

4. Micro-Habits trainieren

In seinem Buch „Atomic Habits“ beschreibt James Clear, wie man durch kleine Schritte sein Verhalten nachhaltig ändern oder neue Dinge erlernen kann. Meine „micro habits“ erinnern mich zum Beispiel daran, regelmäßig Sport zu machen, mein Schreiben zu verbessern oder Achtsamkeit zu üben. Praktischerweise kann ich meine „micro habits“ auch in meinem Tagesplaner tracken.

5. Kultur verschriftlichen

Unternehmenskultur ist wie ein Eisberg: Man sieht nur die Spitze, das meiste ist auf den ersten Blick verborgen. In einer hybriden Arbeitswelt ist es noch schwieriger, diese verborgenen Elemente der Unternehmenskultur zu entdecken.

Genau so wie ein „Work-with-me“-Dokument beschreibt, wie ich als Individuum arbeite, haben dezentral arbeitende Unternehmen wie Github oder Dropbox Richtlinien erarbeitet, die regeln, nach welchen Prinzipien die Zusammenarbeit innerhalb des Unternehmens funktioniert. Das können zum Beispiel Regeln für Meetings oder Erreichbarkeit und Nichterreichbarkeit sein.

Diese fünf Prinzipien erheben sicherlich nicht den Anspruch auf Allgemeingültigkeit – aber sie haben mir persönlich geholfen. Ein sechstes Prinzip ist die Bereitschaft, sich ständig zu hinterfragen und zu lernen.

In diesem Sinne: In dieser Datenbank sammele ich Artikel und Bücher zum Thema, die auch nach Schlagworten sortiert werden können.


Update (1. April 2022): Inzwischen bin ich zugunsten einer anderen Methode etwas von der “time boxing”-Methode abgewichen.


Foto: Estée Janssens / Unsplash

What's Your Reaction?
Clown gefrühstückt?
0
Leite ich gleich weiter!
1
Muss nachdenken!
0
Naja ...
0
Nice!
0
View Comment (1)

Leave a Reply

Your email address will not be published.

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.

© 2019 Issue Magazine Wordpress Theme. All Rights Reserved.

Scroll To Top