Now Reading
“Cool Germany”

“Cool Germany”

“Cool Germany”, titelte der Economist letzte Woche und meine Timeline explodierte vor Glück. Wer das Dossier liest, merkt aber, dass “Cool Germany” eher Auftrag als Analyse ist.

Deutschland habe sich verändert, schreibt das Wirtschaftsmagazin. Es ist offener geworden, hat die Homo-Ehe eingeführt und eine Frauenquote für Aufsichtsräte. Zugleich ist das Land kulturell gespalten, das Parteiensystem fragmentiert. “Ein neues Deutschland braucht einen anderen Typus Kanzler”, so die Autoren: “Proaktiv in der Innenpolitik, ambitioniert in der Außenpolitik und mit der Fähigkeit, die deutschen Wähler von der Notwendigkeit dieser Ambitioniertheit zu überzeugen.”
Noch treffender beschreibt es der Soziologe Thomas Druyen in der Zeit: Die Deutschen sind veränderungsfähig, aber nicht veränderungswillig. Anstatt Veränderungen zu antizipieren, passen wir uns lediglich an und verpassen so die Chance, die Umbrüche unserer Zeit zu beeinflussen. “Cool Britannia” hat kaum länger gehalten als die Spice Girls – ob “cool Germany” nachhaltiger ist hängt auch davon ab, ob wir uns wirklich verändern wollen.

Dieser Text erschien zuerst bei “Espresso”, meinem neuen Micro-Podcast. “Espresso” präsentiert einen Gedanken zu einem Thema in einer Minute. Um den kostenlosen Micro-Podcast per WhatsApp zu abonnieren, speichert die Telefonnummer +49-177-5928690 bei WhatsApp ab und sendet mir eine WhatsApp-Nachricht mit dem Inhalt “Start”. Ich nehme euch dann in meinen Verteiler auf.

Dir gefiel dieser Post? Empfehle ihn auf Twitter!

[Tweet “Der Economist-Titel “Cool Germany” ist eher Auftrag als Analyse”]

Foto: Daniel Florian, Lizenz: CC BY 2.0.

What's Your Reaction?
Clown gefrühstückt?
0
Leite ich gleich weiter!
0
Muss nachdenken!
0
Naja ...
0
Nice!
0
View Comments (0)

Leave a Reply

Your email address will not be published.

This site uses Akismet to reduce spam. Learn how your comment data is processed.

© 2019 Issue Magazine Wordpress Theme. All Rights Reserved.

Scroll To Top