
Ein Großteil der netzpolitischen Prominenz der Europäischen Union fand sich in der vergangenen Woche in der Factory Berlin zum Startup Europe Summit 2015 ein, darunter Digitalkommissar Günther Oettinger und Gesche Joost, die als “Digital Ambassador” die Bundesrepublik in Brüssel vertritt.
In ihrer kurzen Rede forderte fragte Joost unter anderem, ob es eigentlich einen Unterschied zwischen Startups und klein- und mittelständischen Unternehmen (KMUs) gebe oder ob beide von der EU gleich behandelt werden sollten. Der Unterscheidung zwischen Startups und KMUs ist entscheidend, denn auch wenn Startups alle klein- und mittelständische Unternehmen sind, sind nicht alle KMUs auch Startups.
Die Professorin Mariana Mazzucato hat in ihrem Buch “Das Kapital des Staates. Eine andere Geschichte von Innovation und Wachstum” untersucht, welche richtigen und falschen Annahmen über Innovation in der Politik existieren. Dabei hält Mazzucato nicht viel von der These, dass vor allem kleine Firmen innovativ seien und deswegen besonders gefördert werden müssten:
“Der Hype um kleine Firmen rührt hauptsächlich daher, dass man Größe und Wachstum verwechselt. Die überzeugendsten Belege zeigen, dass es nicht auf kleine Firmen ankommt, sondern in erster Linie auf junge, stark wachsende Firmen.”
Dies ist eine wichtige Erkenntnis für die Förderung von Startups: Startups sind zwar genau so klein wie KMUs, aber sie zeichnen sich durch eine viel größere Dynamik und ein viel höheres Wachstum aus. Deswegen ist es durchaus sinnvoll, wie Gesche Joost vorgeschlagen hat, eine eigene Definition für Startups festzuschreiben und damit gezielt Förderprogramme für Startups zu ermöglichen:
.@GescheJoost also calling for legal definition of #startup. #legalizestartups #SES15 pic.twitter.com/qhWgvBCjDG
— Factory Berlin (@FactoryBerlin) February 13, 2015
Foto: re:publica, Lizenz: CC BY-SA 2.0