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Wir brauchen keine parteiische Wissenschaft

Wir brauchen keine parteiische Wissenschaft

Mehr “parteiische Wissenschaft” forderte der Berliner Wirtschaftswissenschaftler und DIW-Abteilungsleiter Gert G. Wagner in der Zeitschrift Berliner Republik (1/2010). Weil die in Deutschland vorherrschende wissenschaftliche Politikberatung überwiegend öffentlich finanziert ist, gebe es einen Widerspruch zwischen dem, was die Politik von Beratung erwartet und dem, was Wissenschaft leisten kann:

In der Praxis funktioniert das aber allzu oft nicht: Die Politik gibt keine klaren Ziele vor und vermeintlich wertneutrale Wissenschaftler werben – mehr oder weniger offen – für Ziele, die sie persönlich für wichtig halten. Dadurch fühlt die Politik sich oft schlecht beraten, und Wissenschaftler fühlen sich nicht ernst genommen.

Eine “parteiische Wissenschaft” kann dieses Dilemma jedoch nicht überwinden, so meine Antwort auf Wagner in der aktuellen Ausgabe der Berliner Republik (2/2010). Im Gegenteil: weltanschaulich geprägte Wissenschaft kann nicht mit dem akademischen Grundsatz vereint werden, vermeintliche Gewissheiten stets zu hinterfragen. Und sie riskiert die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft generell. In dem Artikel beschreibe ich außerdem, wie die Parteistiftungen ihren Einfluss im politischen und akademische Diskurs erhöhen und damit die Lücke zwischen “policy advice” und “political consulting” schließen können.

Lesen Sie hier weiter, um den gesamten Artikel zu lesen.

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View Comments (2)
  • Wenn mit Politikberatung policy-Formulierung gemeint ist, bewegen wir uns ohnehin jenseits wissenschaftlicher Kriterien. Nicht alles, was an Universitäten statt findet, genügt ja gleich einem wissenschaftlichen Standard. Das muss man mal so hart sagen: Es ist nicht schlechte Wissenschaft, es ist gar keine Wissenschaft. Das ist politische Unternehmensberatung mit akademischem Feigenblatt.

    Für Politikfeldanalysen oder Evaluierung von Entscheidungskosten etc. braucht man keine “wes Brot ich ess”-Mentalität oder weltanschauliche Filter. In dem Punkt stimme ich der Replik eindeutig zu.

  • Ich denke schon, dass Wissenschaft einen Platz in der "policy-Beratung" hat und das dies auch mit wissenschaftlichen Kriterien erfolgen sollte. Die Qualität wissenschaftlicher Beratung unterscheidet sich natürlich von Fall zu Fall mitunter sehr, wie du ja auch schreibst. Die Aufgabe von Politik ist es dann, die unterschiedlichen wissenschaftlichen Analysen auf die ihnen zugrundeliegenden Werte hin zu überprüfen und dann in ihr Programm aufzunehmen oder abzulehnen.

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