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“Allo, hallo”: Renés Café öffnet nun auch in Deutschland

“Allo, hallo”: Renés Café öffnet nun auch in Deutschland

Ganz Europa lacht über Nazi-Deutschland. Ganz Europa? Nein, denn ausgerechnet hier in Deutschland wurde die britische Erfolgs-Sitcom “Allo, allo” noch nicht ausgestrahlt. Offensichtlich hat man den Deutschen nicht besonders viel Humor zugetraut. Jetzt, ganze 26 Jahre nach der Erstausstrahlung, hat ProSiebenSat.1 die Rechte für die Erfolgsserie gekauft und zeigt die Folgen im Laufe des Jahres auf kabel eins.

Deswegen hier noch einmal meine Kritik der Serie aus dem Jahr 2005:

Allo, allo

Das Leben von René Artois, dem Besitzer eines kleinen Cafés in einem französischen Dorf, ist eigentlich schon kompliziert genug: Er hat alle Hände voll zu tun, um vor seiner Frau geheim zu halten, dass er ein Verhältnis mit seiner Angestellten Yvette hat. Und vor Yvette muss er vertuschen, dass er außerdem eine Affäre mit Michelle, seiner anderen Angestellten, hat. Dass der eigentlich völlig überforderte deutschen Befehlshaber Colonel von Strohm (die Serie spielt während des Zweiten Weltkrieges) René benutzt, um Kunstwerke zu fälschen, die ihm nach dem Krieg die Rente sichern sollen und dass die französische Resistance (die republikanische, nicht die kommunistische!) ihn überredet, zwei abgeschossene britische Piloten unter dem Bett seiner alten Schwiegermutter zu verstecken, kann einen da kaum mehr schocken, oder?

Auf den ersten Blick erscheint es seltsam, eine Comedyserie über den Zweiten Weltkrieg zu drehen, aber “‘Allo ‘Allo” entstand nicht, um sich über den Krieg selber lustig zu machen, sondern versteht sich als eine Satire auf verschiedene Kriegsdramen, die in den 1970ern auf der BBC gesendet wurden. Tatsächlich lief “‘Allo ‘Allo” nicht nur in England erfolgreich (es wurden neun Staffeln gedreht), sondern auch in Frankreich und den Niederlanden.

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Das Geheimnis dieser brillianten Sendung ist, dass wirklich niemand gut davonkommt: Die Deutschen sind keine strahlenden Kriegshelden (als die sie sich selber sehen), sondern überforderte Pantoffelhelden und Opportunisten, die Franzosen liebestolle Chaoten und die in Frankreich gestrandeten Briten sind auf dem Kontinent fehl am Platze wie Außerirdische. Die Geschichten selber sind klassische Slapstick- und Verwechselkomödien, in denen sich mal die Deutschen mit René gegen die Gestapo verbinden, mal der Widerstand und René einen Zug in die Luft sprengen und meistens alle die “Knockwurst” jagen, in denen das “priceless painting of the fallen Madonna with the big boobies” versteckt ist, dass ihnen allen ein sicheres Auskommen sichern soll. Priceless comedy, indeed!

(Thumbnail-Foto: Brisbane Blog Is Against Censorship, via flickr.com

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  • Ich hab zwar nicht alles verstanden, doch wenn es in Deutschland auf deutsch ausgestrahlt wird, denk ich, dass es richtig lustig wird. Humor aus früheren Jahren ist in der Regel besser als der heutige. Ich freu mich schon auf die deutsche Ausstrahlung.

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